14. bis 16. Mai 2024 Lavatertage - Wanderjahre
Lavaterhaus, St. Peterhofstatt 6
Das Kammermusikfestival der Zunftkonzerte Zürich
Das Programm der Lavatertage führt uns in alle vier Himmelsrichtungen: Briefe, die Johann Caspar Lavater auf Grund seiner ungeheuren Schreibtätigkeit erhalten hat, geben «den Ton» an. Richtung Himmel zeigt die Schrift «Aussichten in die Ewigkeit», die Lavater in Form eines offenen Briefes verfasst hat. Er beschäftigt sich darin in drei Bänden (1768-1773) der Reihe nach mit dem Tod, Zwischenzustand, Auferstehung und Gericht. Gerade in der Welt der Aufklärung erhielt die Sehnsucht, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gebe, als die Schulweisheit weiss, wieder mehr Auftrieb.
«Lassen Sie mich ein wenig von unserer Sprache im Himmel stammeln; stammeln sag’ich – denn unaussprechlich verschieden von unserer izigen Sprache muss unsere himmlische seyn. ... Diese unmittelbare Sprache ist physionomisch, pantomimisch – musicalisch... » - so Lavaters Aussichten in die Ewigkeit.
Die Auffahrtstage verbinden Himmel und Erde miteinander: wie könnte es unmittelbarer geschehen als mit Musik! Seien Sie herzlich willkommen.
Cornelia Camichel Bromeis
Pfarrerin der Kirche St. Peter
Musiker*innen:
Sascha Emanuel Kramer, Tenor (SEK)
Joachim Müller-Crépon, Violoncello (JMC)
Alexander Boeschoten, Klavier (AB)
Ursula Caflisch-Schnetzler, Referentin (UCS)
Franz Schubert (1797–1828)
Die schöne Müllerin, D 795, Op. 25 (1823)
Liederzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller
I. Das Wandern
II. Wohin?
III. Halt!
IV. Danksagung an den Bach
V. Am Feierabend
VI. Der Neugierige
VII. Ungeduld
VIII. Morgengruß
IX. Des Müllers Blumen
X. Tränenregen
XI. Mein!
XII. Pause
XIII. Mit dem grünen Lautenbande
XIV. Der Jäger
XV. Eifersucht und Stolz
XVI. Die liebe Farbe
XVII. Die böse Farbe
XVIII. Trockne Blumen
XIX. Der Müller und der Bach
XX. Des Baches Wiegenlied
(SEK, AB) 70'
Johann Caspar Lavater und Johannes Brahms – Ein Dialog zwischen Musik und Philosophie
In diesem Podiumsgespräch werfen wir einen Blick auf die faszinierende Verbindung zwischen Johann Caspar Lavater, dem Zürcher Philosophen und Theologen, und der Musik von Johannes Brahms. Cornelia Caflisch-Schnetzler führt durch Lavaters Leben und Gedanken, während Joachim Müller-Crépon und Alexander Boeschoten Auszüge aus der Sonate für Violoncello und Klavier in e-Moll von Brahms zum Leben erwecken. Erleben Sie eine musikalische Entdeckungsreise, die Philosophie und Musik in einen spannungsgeladenen Dialog tritt.
(JMC, AB, UCS) 60'
Robert Schumann (1810–1856)
Fantasiestücke für Violoncello und Klavier, Op. 73 (1849)
I. Zart und mit Ausdruck
II. Lebhaft, leicht
III. Rasch und mit Feuer
(JMC, AB) 12'
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klaviersonata No. 26 in Es-Dur, Op. 81a "Les Adieux" (1810-1812)
I. Das Lebewohl (Adagio espressivo)
II. Abwesenheit (Andante espressivo)
III. Das Wiedersehen (Vivace)
(AB) 24'
Johannes Brahms (1833–1897)
Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 in e-Moll, Op. 38 (1865)
I. Allegro non troppo
II. Allegretto quasi Menuetto
III. Allegro
(JMC, AB) 25'
Programm Surprise mit den Musiker*innen des Festivals. Die Geschichte eines jungen Mäuserichs auf Wanderschaft verwebt sich mit musikalischen Eindrücken aus dem Süden – ein kurzweiliges Programm für Kinder und Junggebliebene mit Werken von unter anderem Tosti, de Falla und Schumann.
Programm nach Ansage
(SEK, JMC, AB) 45'
In Zusammenarbeit mit:
„Ist Heimat ein bestimmter Ort? Was müsste geschehen, damit Sie sich dort fremd fühlen?“
Mit dieser Frage beginnt unsere Reise - frei nach dem Fragebogen von Max Frisch zum Thema "Heimat". Doch anders als üblich brauchen Sie heute keinen Pass. Keine Tickets. Nur offene Ohren und ein neugieriges Herz. Wir führen Sie durch Klanglandschaften des Südens – von Italien bis Spanien, vom sentimentalen Lied bis zur rhythmischen Volksweise. Und während musikalisch das Fernweh lockt, stellt sich die Frage: Was ist Heimat?
Wenn es einen Komponisten gibt, der wie kein anderer die sanfte Melancholie italienischer Abendstunden in Musik fasst, dann ist es Paolo Tosti (1846–1916). Mit Liedern wie „Ideale“ oder „La Serenata“ entführt er uns in eine Welt der zarten Emotionen – zwischen Erinnerung und Sehnsucht. Doch: „Ist Heimat da, wo man versteht, und nicht dauernd alles erklären muss?“
Weiter führt uns die Reise nach Spanien. Manuel de Falla (1876–1946) komponierte mit seinen „Siete canciones populares españolas“ ein Kaleidoskop aus spanischer Volkskultur, das von träumerischer Melancholie bis zu feuriger Lebensfreude reicht. „Wenn Sie an Heimat denken – denken Sie an eine Landschaft? An Geräusche? An eine bestimmte Temperatur?“
In der "Suite Italienne“ von Igor Stravinsky (1882–1971), begegnen wir der italienischen Eleganz des Barocks, gebrochen durch das Prisma der Moderne. Es ist kein postkartenschönes Italien, sondern ein ironisch reflektiertes – genau wie die Frage: „Ist Ihre Heimat Ihnen peinlich? Was tun Sie dagegen?“
Ein besonderer Moment dieses Abends ist die Begegnung mit Frederic Mompous geheimnisvollem Werk „Combat del Somni“. Es ist Musik wie ein innerer Monolog – zart, brüchig, voller Zwischenräume. Vielleicht ist es der musikalische Ort, an dem sich Heimat nicht definieren lässt, sondern bloss erahnt.
„Wenn Sie das Wort Heimat nie mehr hörten – was würde Ihnen fehlen?“
(SK, JMC, AB) 70'
Festivalpass Lavatertage 70 CHF (Limitiertes Kontingent)
Der Festivalpass berechtigt zum Besuch aller Konzerte und Veranstaltungen im Rahmen der Lavatertage 2026 (inkl. Apéro) und kann nur über dieses Formular bestellt werden.

